Zucker – eine moderne Droge?
Zucker ist ein zentrales Thema in der Ernährung und ich will es nicht schön reden. Etwas übertrieben gesagt ist Zucker eine moderne Droge. Sie macht uns abhängig und schadet unserem Körper.
Der Zuckerkonsum in Europa
Seit Jahren ist der Zuckerkonsum in Europa auf hohem Niveau und doppelt so hoch wie die empfohlenen Höchstmengen der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung). Der Mensch isst durchschnittlich 37 Würfelzucker pro Tag (40kg jährlich). Die meisten davon versteckt in industriell verarbeiteten Lebensmitteln wie Getränken, Müesli, Joghurt, Riegeln, Ketchup, Fertiggerichten usw.
Die negativen, gesundheitlichen Konsequenzen, die von raffiniertem Zucker ausgehen, sind seit langem bekannt. Trotzdem nahm der Zuckerkonsum parallel zu dieser Erkenntnis laufend zu.
1850: 3 kg
1890: 16 kg
1932: 32 kg
1960: 44 kg
2009: 40 kg
Wieso ist der Zuckerkonsum so hoch?
Ich würde behaupten, dass die meisten Menschen sich sehr wohl bewusst sind, dass Zucker unserem Körper nicht gut tut. Trotzdem kenne ich nur wenige Menschen, die wenig bis gar keinen Zucker essen. Wie kommt es dazu?
Wir Menschen haben eine angeborene Präferenz für den süssen Geschmack. Dies wurde bei Babys getestet, bevor sie das erste Mal die süsse Muttermilch gekostet haben. Der süssliche Geschmack löste einen entspannten Gesichtsausdruck aus, während die anderen Geschmacksrichtungen sauer, bitter und salzig Grimassen zur Folge hatten. Die Industrie nutzt diese Tatsache aus und verwendet massenhaft Zucker als billigen Geschmacksverstärker. Die Menschen kaufen die „süssen“ Produkte und finden Gefallen daran. Hinzu kommt, dass das Marketing nicht an unserer Gesundheit interessiert ist, sondern vorwiegend an hohen Verkaufszahlen.
Die Zuckerlobby ihrerseits hat immer wieder dafür gesorgt, dass die wirklich gesundheitsschädigende Wirkung von Zucker bagatellisiert wurde. So brachte die FDA (Food and Drug Administration = Nahrungs- und Arzneimittelbehörde) zum Beispiel am 13. November 1986 einen Bericht heraus, in welchem Zucker als sicheres Lebensmittel bestätigt wurde. Dies nachdem wissenschaftliche Studien den Zusammenhang von ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten und Zucker aufzeigen konnten. Solche Berichte kommen unserem Gewissen natürlich sehr gelegen, denn wer isst nicht gerne ein süsses Dessert oder etwas Süsses zum Naschen zwischendurch. Ich nehme mich da nicht aus, versuche allerdings die Menge zu reduzieren und auf Desserts mit tiefem Zuckergehalt auszuweichen (z.B. dunkle Schokolade mit über 50% Kakaoanteil). Überlegen Sie sich gut, ob Sie Zucker konsumieren, weil er so fein schmeckt oder ob der Zuckerkonsum eventuell noch einen Zusatznutzen erfüllt; Trost oder Ersatz für ein Bedürfnis, welches nicht erfüllt ist. Es gibt effiziente Methoden, solche Themen im mentalen Bereich elegant zu lösen. Die Ersatzhandlung, wie in diesem Fall der Zuckerkonsum, wird dann überflüssig.
Zucker schadet dem Körper
Schon 1957 bezeichnete Dr. William Coda Martin den Zucker in einem Artikel für die Michigan Organic News als ein Gift, dem es an Lebenskraft, Vitaminen und Mineralien mangle. Zitat: „Was übrig bleibt sind pure, raffinierte Kohlenhydrate. Eine unvollständige Umwandlung von Kohlenhydraten führt zur Bildung giftiger Stoffwechselprodukte wie zum Beispiel der Brenztraubensäure.“
Was dies für unseren Körper bedeutet, erfahren Sie im nächsten Artikel.