Unsere Ernährung – gestern und heute

Unsere Ernährung sollte zu einem relativ grossen Anteil aus Fett (ca. 40% der Kalorien) in Form von Nüssen und Samen, fetthaltigen Früchten und Fettanteilen aus Fisch und Fleisch bestehen.

Der menschliche Körper und Verdauungstrakt hat sich seit der Steinzeit in seiner Funktion nur wenig verändert und funktioniert immer noch so, wie er vor gut 12’000 Jahren funktioniert hat. In dieser Zeit hatten die Menschen den Status der Jäger und Sammler, die als Nomaden den Viehherden hinterher zogen, um so ihr Überleben zu sichern.

Paleo-Ernährung

Die heutige Paleo-Ernährung beinhaltet die Ernährungsform der Altsteinzeit und wurde von Walter L.Voegtlin entwickelt (Buch Steinzeitdiät 1975). Gemäss der Paleo-Ernährung sollten 40% des Kalorienbedarfs mit Fett gedeckt werden. Nicht mit industriell verarbeiteten Fetten, sondern mit naturbelassenen Fetten, die dem Menschen bereits früher zur Verfügung standen: Nüsse, Samen, fetthaltige Früchte wie Oliven, tierische Fette aus Fleisch und Fisch aus biologischer Tierhaltung und Fett aus tierischen Produkten wie Eiern und Milch. Dabei ist zu sagen, dass sie Milch von Tieren erst zu Zeiten der Tierzucht und des Ackerbaus ein Bestandteil der Ernährung wurde und nur in geringen Mengen konsumiert wurde.

Erst mit dem Beginn des Ackerbaus und dem Anbau von Getreide, standen erstmals grössere Mengen von Kohlenhydraten zur Verfügung. Kohlenhydrathaltige Lebensmittel sind Getreide, Brot, Reis, Kartoffeln, Teigwaren und Zucker. Kohlenhydrate sind mehrkettige Zuckermoleküle, die im Körper relativ schnell aufgespalten werden und dem Organismus als Energielieferanten zur Verfügung stehen. Werden mehr Kohlenhydrate zugeführt als verbraucht werden, werden diese in Fett umgewandelt und in den Fettdepots abgelagert.

Die Kohlenhydrate, welche die Menschen von damals zu sich nahmen waren im Vergleich zu heute viel naturbelassener. Sie enthielten natürliche Vitamine, Mineral und Ballaststoffe. Sie belasteten den Körper dadurch deutlich weniger. Ausserdem bewegten sich die Menschen in der Jungsteinzeit den ganzen Tag und verbrauchten somit einen grossen Teil der Kohlenhydrate, die sie zu sich nahmen.

Problematik der Industrialisierung

Als Mitte des 19. Jahrhunderts immer mehr Menschen an Herzkrankheiten starben, kam die Hypothese auf, dass das Fett in der Nahrung zur Verfettung der Blutgefässe führe. Die Hypothese wurde durch Ancel Keys von der Universität Minnesota unterstützt. Er wies Mitte des 20. Jahrhunderts mittels Daten aus sieben verschiedenen Ländern auf den scheinbaren Zusammenhang zwischen koronaren Herzkrankheiten und dem Fettgehalt in der Ernährung hin. So wurde zum Beispiel in Japan wenig Fett (10% der Kalorien) konsumiert und es gab wenige Herzkranke und in den USA wurde viel Fett konsumiert (40% des Kalorienanteils) und es gab eine grosse Zahl an Herzkranken. In dieser 7 Länder Studie schloss Ancel Keys die Daten aller Länder aus, da seine Aussage nicht unterstützten. So zum Beispiel Mittelmeerländer wie Frankreich und Italien, die einen relativ hohen Fettkonsum hatten und eine tiefe Herzinfarktrate.

Da Ancel Keys ein einflussreicher Mann war und die richtigen Freunde hatte, hörte man auf ihn. In vielen Ländern wurde von nun an eine kohlenhydratreiche und fettarme Ernährung propagiert. Das Fett wurde als böse und schädlich hingestellt, die Kohlenhydrate dagegen als fit-Macher. Die Industrie profitierte davon, haufenweise kohlenhydrathaltige Lebensmittel herzustellen. Dabei wurde das Mehl immer weisser und der Einsatz von Zucker nahm laufend zu. Der Zucker wurde und wird oft als Geschmacksverstärker eingesetzt, da süss die Geschmacksvariante ist, die der Mensch von Natur aus bevorzugt.

Fett macht nicht fett!

Auch in der USA lautete die Devise, den Fettkonsum möglichst tief zu halten und das Fett durch Kohlenhydrate zu ersetzen. Dadurch passierte genau das Gegenteil: als der Fettanteil im Essen von 40 auf 34% sank, verdoppelte sich gleichzeitig die Zahl der Übergewichtigen, die Anzahl Herzinfarkte blieb konstant und Diabetes nahm epidemisch zu.

Es wurden mehrere Langzeitstudien durchgeführt, die die Behauptung „Fett macht fett!“ untermauern sollten. Allerdings konnte kein Zusammenhang zwischen Fettkonsum und Übergewicht hergestellten werden. Bei einigen Studien reduzierte sich das Körpergewicht der Probanden dank dem Fettsparen um minime 2.5kg.

wissenschaftliche Beweise

Inzwischen ist wissenschaftlich bewiesen, dass die damalige Hypothese „Fett gefährdet das Herz“ nicht stimmt und dass die grossen Mengen an Kohlenhydraten nicht die Lösung des Problems sind, sondern zu weiteren Erkrankungen wie Diabetes, Fettleibigkeit und Krebs führen können. In einer Studie mit 80’000 Krankenschwestern (Nurses Health Study der Harvard Medical School in Boston), konnte keinerlei Zusammenhang zwischen Herzinfarkten und Fettkonsum gezeigt werden. Dagegen verdoppelte sich die Krebsrate, wenn besonders viele Kohlenhydrate gegessen wurden.

Viele Menschen glauben allerdings bis heute, dass eine fetthaltig Ernährung dick macht und meiden Fett so gut wie möglich.

Zusammenfassend kann man sagen, dass es für den Menschen natürlich ist, einen grossen Anteil der Kalorien aus Fett zu decken. Essen sie wieder vermehrt Nüsse, Samen, Butter, fetthaltigen Fisch, Oliven- und Kokosöl und reduzieren sie den Anteil an Brot, Teigwaren, Reis, Getreide und Kartoffeln.